April 2013

Im April 2013 fuhr unsere Klasse DoQ123 für 10 Tage nach Pozna? in Polen. Doch es war keine gewöhnliche Klassenreise. Unterstützt durch das EU- Comenius-Projekt war das Ziel nicht nur, die Stadt kennen zu lernen, sondern zusammen mit den Schülern der Klasse T2a der Pozna?er Wirtschaftsschule Technikum Ekonomiczne ein Projekt zur Unternehmensgründung durchzuführen.

Schon lange vorher wurden Adressen und Fotos aus- getauscht und Steckbriefe erstellt, damit man sich bei Ankunft in Pozna? nicht ganz fremd war. Und es gab einen Kurs „Polnisch und Polen für Anfänger“, den unsere polnische Dolmetscherin Ewa Niedba?a durchführte und der uns schon auf die Fahrt einstimmte.

Dann war es endlich so weit. Wir fuhren mit dem Bus und nach vier Stunden waren wir da. Zu unserer Überraschung wurden wir am Busbahnhof von einer Abordnung der polnischen Klasse und von ihren Lehrerinnen freudig begrüßt. Schon am selben Nachmittag lernten wir die polnischen Schüler kennen - und wussten schon bald die ersten Namen.

Nach einem Sightseeing- und Kennenlerntag am Samstag begann am Sonntag die Arbeit. Die polnischen Schüler hatten mehrere Präsentationen zu Poznan und zu jüdischen und deutschen Firmen vorbereitet. Anschließend stürzten wir uns auf unsere Existenzgründungsarbeit. Die grundsätzliche Idee war, dass die deutschen Schüler ein Unternehmen in Pozna? und die polnischen eines in Berlin gründen. In deutsch-polnischen Zweierteams suchten wir nach Ideen. Das war gar nicht so leicht, zumal wir die ganze Zeit Englisch sprechen mussten.

Mit unseren Projektideen gingen wir am dritten Tag zu zwei Vertretern einer großen polnischen Bank, ein Buchhaltungsexperte von der Handelskammer, eine Spezialistin für  Unternehmensfragen von der Pozna?er Stadtverwaltung und ein Unternehmensberater, der sich auf Firmengründungen spezialisiert hat. Jede Gruppe stellte ihre Idee vor und erhielt ein detailliertes Feed- back von den Experten. Immer wieder wurden wir gefragt, wie wir unsere Zielgruppe erreichen wollen und so hatten alle Gruppen am Ende eine Vorstellung davon, wo es bei unseren Ideen noch „hakte". Wir waren beeindruckt, wie ernst die Experten unsere Ideen nahmen. Fast alle hatten hinterher das Gefühl, dass sie eine Idee in den Händen hielten, die wirklich machbar war. Ein tolles Gefühl!Nach einem Tag Entspannen und sightseeing war wieder Projektarbeit angesagt. Für uns ging es jetzt um eine detaillierte Projektplanung. Wir waren schon in der Schule mit der Methode des Projektmanagements in Berührung gekommen. Aber unsere Idee jetzt in die einzelnen Planungsschritte zu überführen, war doch komplizierter als gedacht. Und so benötigten wir dafür auch viel länger, als in unserem Zeitplan dafür vorgesehen war.

Zur Erstellung eines Marketingplans sind wir dann auch gar nicht mehr gekommen. Gott sei Dank haben wir uns am Nachmittag zum gemeinsamen Kegeln mit den polnischen Schülern getroffen.

Und dann – endlich Wochenende! Endlich mal etwas länger schlafen. Die polnischen Lehrer hatten für uns eine Sightseeingtour mit einer alten Straßenbahn organisiert. Auch wenn die alte Bahn rumpelte und zuckelte – sie brachte uns in Teile von Pozna? , die wir noch gar nicht gesehen hatten.Am Abend war Abschied feiern angesagt. Alle zusammen in den Club. Tanzen und entspannen. Das war wirklich lustig!

Und schon war die Zeit um und wir machten uns wieder auf den Rückweg. Wir haben nicht schlecht gestaunt, dass die ganze polnische Klasse uns zum Busbahnhof begleitete und uns dort verabschiedete. Vier Stunden später waren wir wieder in Berlin. Spaß hat’s gemacht, aber anstrengend war’s auch. Den ganzen Tag Englisch reden! Und die Tage waren lang und arbeitsreich, aber die Nächte waren kurz!

Enrico Weck (DoQ 123)