Nach zwei Jahren Pause besuchte der bekannte Buchautor Sally Perel am 10. März 2016 wieder die Elinor-Ostrom-Schule zu einer Lesung aus seinem Buch “Ich war der Hitlerjunge Salomon.“

Der heute 90jährige Perel erzählte den anwesenden 300 Schülerinnen und Schülern außerordentlich lebendig über Teile seines Lebens. Die Schüler er­fuh­ren von ihm per­sön­lich, was er im Nazi-Staat er­leb­te, wie er sich fühl­te und wie er als jü­di­scher Mit­bür­ger der Ver­fol­gung ent­kam. Dabei legte er auch seine Gefühle offen, beschrieb seine Zerrissenheit und den inneren Kampf, den der „Hitlerjunge Jupp“, wie er genannt wurde, mit dem „Juden Sally“ austrug.

Sally Perel ist einer der letzten Überlebenden des Holocaust und über sein Buch bekannt geworden. Für den gleichnamigen Film wurde Perels Buch als Grundlage für das Drehbuch verwendet. Film und Buch zeigen, wie Sally Perel den Faschismus überleben konnte, weil er durch eine Kette von Umständen als 10jähriger jüdischer Junge die Stadt Peine in Niedersachsen verlassen, über Lodz in Polen nach Grodno in die damalige Sowjetunion fliehen musste und schließlich als 16jähriger in einer Eliteschule der Hitlerjugend in Braunschweig aufgenommen wurde. Seine Eltern kamen im Ghetto von Lodz ums Leben.

Herr Perel forderte alle jungen Leute auf, sich dem neuen braunen Terror in der Bundesrepublik Deutschland zu widersetzen und diesen neuen Nazis keine Chance in der deutschen Gesellschaft zu geben. Er vergaß auch nicht, seine Vision eines friedlichen Zusammenlebens im Nahen Osten zu erklären, wo das palästinensische und das israelische Volk in zwei Staaten mit- und nebeneinander existieren sollen.

Viele SchülerInnen, die 90 Minuten gebannt Sally Perels Vortrag gelauscht hatten, kauften sich im Anschluss an die Lesung das Buch und baten Herrn Perel, es zu signieren. Nach über zwei Stunden verließ Sally Perel unsere Schule in dem Bewusstsein, viele Jugendliche auf höchst anschauliche Art und Weise vor den Gefahren des Faschismus gewarnt zu haben.

Wir be­dan­ken uns bei Sal­ly Pe­rel für die per­fek­te Ge­schichts­stun­de. (Kel)